(1) Das Geheimnis des Schlafes und warum die Schlafumgebung für Babys so wichtig ist

(2) Einkaufs-Ratgeber Babyausstattung - Darauf sollten Sie beim Einkauf unbedingt achten

(3) Gesundheitsvorsorge & Ernährung - So schützen Sie die Gesundheit Ihres Babys  

(4) Zubettgehen und Einschlafen - Das sollten Sie beachten

(5) Einschlafhilfen - Die Trickkiste für junge Eltern 

Die optimale Schlafumgebung für Ihr Baby .online

 

Übersicht:

 

(5) Einschlafhilfen - Die Trickkiste für junge Eltern

 

Inhalt:

 

Zusammenfassung des Kapitels wird später ergänzt.

 
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Einschlafhilfen

Bewährte Einschlafhilfen für Babys sind z.B. das Abdunkeln des Schlafzimmers, das Aufziehen der Spieluhr, das Streicheln über das Köpfchen, vielleicht auch das Singen eines Gute-Nacht-Liedes oder das Vorlesen einer Schlummer-Geschichte.

 

Unterstützen Sie Ihr Baby dabei, einen regelmäßigen Schlaf- und Wachrhythmus zu entwickeln. Zubettgeh- und Einschlafrituale sind sehr wichtige Orientierungshilfen. Beispiele für sinnvolle, von den Eltern unabhängige Einschlafrituale sind: eine Spieluhr, die aufgezogen werden kann oder die bei entsprechenden Geräuschen von selbst zu spielen beginnt und wieder stoppt, ein Schnuffeltuch, an dem man herumkaut, das Drehen der eigenen Haare, das Streichen mit den Händchen über das bekannte Frotteebettlaken, die bekannten Geräusche und Gerüche aus der Wohnung, aus der Nähe der Eltern usw. Solche Einschlafrituale von Anfang an in den Einschlafprozess mit einzubinden, erleichtern einem kleinen Kind das so genannte Durchschlafen erheblich.

 

Beim Fast-Wach-Werden erfährt es das Umfeld als gewohntes und braucht nicht die Hilfe der Eltern für das Gefühl des Vertrautseins. Wählen Sie Einschlafrituale, die Sie möglichst lange beibehalten können, denn im Einschlafen sind Kinder sehr auf immer Wiederkehrendes, Gleichbleibendes angewiesen. Alles sich im Einschlafritual schnell Verändernde verunsichert nur. Hat sich Ihr Baby an diese Rituale gewöhnt, sollten Sie diese natürlich nicht mehr ständig ändern.

 

Genauso wichtig ist, dass sich das Kind an seinen festen Schlafplatz gewöhnen kann. Achten Sie darauf, dass das Baby im eigenen Bett und nicht auf dem Sofa o. ä. einschläft. Das Licht im Schlafzimmer muss nachts deutlich gedämmt werden. Wenn das Baby schreit, versuchen Sie es zu beruhigen, ohne es zunächst aus dem Bett zu nehmen. Schalten Sie kein grelles Licht ein und vermeiden Sie laute Geräusche. Spielen Sie grundsätzlich nicht in der Nacht mit Ihrem Kind.

 

Die oft praktizierten Tricks - Umherfahren im Auto, Füttern bis zum Umfallen, Umquartieren ins elterliche Bett verhindern, dass das Kind eine Strategie zum eigenständigen (Ein-) Schlafen entwickeln kann. Hat ein Kind sich erst einmal daran gewöhnt, Einschlafen mit bestimmten Handlungen zu verbinden, fällt es ihm schwer, auf diese zu verzichten. Es (miss-)braucht Sie als Einschlafhilfe.

 

Während des Schlafens wachen wir für kurze Zeit auf, vor allem während des REM-Schlafes. Diese kurzen Wachphasen nehmen wir nur selten bewusst wahr und schlafen dann schnell wieder ein. Ein im Traum schreiendes Baby muss nicht gefüttert werden. Manchmal reicht es aus, dem Baby zärtlich über den Kopf zu streichen und ihm so zu zeigen, dass seine Eltern in der Nähe sind und es beruhigt wieder weiterschlafen kann.

 

Selbstverständlich sollen Sie das Schreien Ihres Babys nicht ignorieren. Sie müssen sich stets vergewissern, dass es Ihrem Baby gut geht, ob es nicht Hunger hat oder vielleicht frische Windeln braucht. Bei schlechten Ein- und Durchschläfern sollten Sie versuchen, einen möglichst immer gleichen Tages- und Abendrhythmus einzurichten.

 

Wenn Ihr Baby im Alter von 6 Monaten nachts mehr als 230ml Flüssigkeit trinkt oder mehrmals länger gestillt werden muss, sollten Sie darüber mit Ihrem Kinderarzt sprechen.

 

Auswahl eines geeigneten Schnullers

Für manche Kinder gibt es einen Lieblingsteddy oder ein Schnuffeltuch, ohne das sie einfach nicht einschlafen wollen. Bitte achten Sie beim Kauf von Kuscheltieren fürs Bett darauf, dass das Gesicht des Babys dadurch nicht komplett bedeckt werden kann. Eine ähnliche Funktion wie das Schnuffeltuch kann auch der Daumen oder ein Schnuller einnehmen. In diesem Zusammenhang ist es aber wichtig, darauf hinzuweisen, dass sowohl eine übertriebene Verwendung des Schnullers, als auch zu langes tägliches Lutschen am Daumen/Finger schädlich für die Gebissentwicklung ist, dies besonders dann, wenn das Kind nach dem dritten Geburtstag noch nuckelt.

 

Gerade im Hinblick auf die Gebissentwicklung kommt der Form des Saugteils eine besondere Bedeutung zu. Es gibt Schnuller mit asymmetrischen Schnullerschildern und Saugteilen und solche, die völlig symmetrisch sind. Manche Babys haben die Angewohnheit, den Schnuller in ihrem Mund zu drehen und benutzen ihn dann u.U. auch falsch herum. Wenn sie derartige Angewohnheiten bei Ihrem Kind beobachten, verwenden Sie bevorzugt symmetrische Schnuller. So können sie sich nicht in der kieferorthopädisch falschen Saugposition befinden.

 

Latexschnuller sind aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften Produkten aus Silikon vorzuziehen. Das Schnullerschild sollte gelocht und größer sein als der Mund Ihres Kindes, um zu verhindern, dass es in den Mund hineinrutscht. Wechseln Sie auf die nächste Schnullergröße, wenn Ihr Kind den Schnuller vollständig in seinem Mund verschwinden lassen kann.

 

Tauchen Sie den Schnuller nicht in süße Substanzen, da dies zu Karies führen kann. Im ersten Lebensjahr sollten Babys auch keinen Honig oder Ahornsirup bekommen. Eine lebensgefährliche Infektion mit Clostridium botulinum kann die Folge sein. Nehmen Sie den Schnuller Ihres Babys nicht in den eigenen Mund. So könnten Bakterien (z.B. Helicobacter pylori) und Viren von Ihnen zum Kind übertragen werden.

 

Um zu verhindern, dass Ihr Kind den Schnuller verliert, verwenden Sie bitte ausschließlich einen kurzen Schnullerhalter (max. 10-12 cm). Befestigen Sie den Schnuller niemals mit einem Band oder einer Kordel am Hals oder am Körper Ihres Kindes. Perlenketten z.B. aus Bernstein oder Holz können für ein kleines Kind gefährlich werden, wenn sie aufreißen oder das Kind damit hängen bleibt. Ersetzen Sie niemals einen Schnuller durch einen Flaschensauger; intensives kräftiges Saugen kann einen Flaschensauger von der Saugerkappe ziehen und stellt somit eine potentielle Erstickungsgefahr dar.

 

Es gibt einige typische Störungen des Schlafes bei Babys, darunter auch die Verdauungsprobleme. Etwa die Hälfte aller Babys werden oder wurden schon einmal von Ernährungs- oder Verdauungsproblemen gequält.

 

Bewegungen im Schlaf

Bei manchen Babys stellen die Eltern fest, dass sich ihr Kind zum Einschlafen schaukelt oder rhythmisch bewegt. Man vermutet, dass sich Kinder auf diese Weise, ähnlich wie beim Nuckeln, beruhigen. Auch wenn diese Babys manchmal mit dem Kopf gegen die Stäbe oder das Kopfteil ihres Bettes stoßen, was die Eltern natürlich erschreckt, verletzen sie sich praktisch nie. Unser Schutzinstinkt sorgt dafür, dass wir uns keinen Schaden zufügen. Deswegen sollte man Babybetten auch nicht mit einem gepolsterten “Nestchen” (Kopfschutz) auskleiden. Dies stellt ein Risiko dar, weil das Baby seinen Kopf im Nestchen „vergraben“ und damit in einen Überwärmungs- oder Rückatmungszustand geraten kann. Etwa ab dem vierten Lebensjahr nimmt das „In-den-Schlaf-Schunkeln“ bei den meisten Kindern ab.

 

Bauchschmerzen & Co.

Heftige stundenlange Schreiattacken eines Babys ängstigen und zermürben die jungen Eltern, erst recht, wenn sie über mehrere Wochen hinweg immer wieder auftreten. Die Symptome beginnen meist 2-3 Wochen nach der Geburt, finden sich häufig zwischen der 6. und 8. Lebenswoche und verschwinden um den dritten Lebensmonat herum. Was die so genannten Dreimonatskoliken genau auslöst, ist im Detail nicht bekannt. Unzureichendes Aufstoßen, zu hastiges Trinken oder zu stark aufgeschüttelte Flaschennahrung können neben vermehrten Darmgasen (Blähungen), hochsteigender Magensäure (Reflux) oder auch psychosomatischen Ursachen zu den typischen Beschwerden des jungen Babys führen.

 

Nur selten verbirgt sich hinter den Beschwerden, die häufig am Spätnachmittag oder in den Abendstunden auftreten, eine echte Allergie gegen Kuhmilch. Viel häufiger liegt die Ursache darin, dass das Baby, wenn es mit der Flasche gefüttert wird, zuviel Luft mit der Nahrung herunterschluckt. Das kann zusätzlich 1/3 der Nahrungsmenge an Luft bedeuten.

Zu empfehlen ist, spezielle Fläschchen mit Ventilsaugern zu verwenden, die Milch vorsichtig anzurühren und etwas abstehen zu lassen, damit die Luft entweicht. Stillende Mütter sollten das Problem mit einem Kinderarzt, einer Hebamme oder einer Stillberaterin besprechen. Vielleicht kann man schon mit einer Änderung der Stilltechnik vermeiden, dass das Baby zu viel Luft mit- schluckt.

 

Können Sie mit diesen einfachen Empfehlungen keine Besserung erzielen, sollten Sie unbedingt Ihren Kinderarzt aufsuchen.

Auch wenn sich hinter Bauchschmerzen und Blähungen bei Babys meistens harmlose Ursachen verbergen, wird Ihr Kinderarzt ggf. durch weitere Untersuchungen ernsthafte Ursachen / Erkrankungen ausschließen oder behandeln.

 

Speibabys

“Speikinder = Gedeihkinder”, wohl jeder kennt diese Binsenweisheit. Heute muss man dies allerdings etwas differenzierter sehen, weil sich hinter “ständigem Speien” eine nicht ganz ungefährliche Störung verbergen kann. Steigt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre und weiter bis in den Kehlkopfbereich auf (man spricht vom gastroösophagealen Reflux, GÖR), kann die Reizung des Kehlkopfnerves zu einem Verschluss der Atemwege führen. Ein Hinweis darauf könnte z.B. sein, dass das Baby bereits kurze Zeit nach den Mahlzeiten in Flachlagerung wieder schreit und im Kindersitz oder in der Babywippe, also mit erhöhtem Oberkörper, gut und länger schläft.

 

Alles, aber keine Bauchlage zum Schlafen!

Bitte legen Sie auch bei Blähungen und Bauchschmerzen Ihr Baby zum Schlafen nicht auf den Bauch, es sei denn, Ihr Kinderarzt hat dieses ausdrücklich empfohlen. Eine Wärmflache ist aufgrund der Verbrühungsgefahr für Kinder absolut tabu. Eine gute Alternative sind Kirschkernsäckchen. Setzen Sie diese aber niemals bei schlafenden Babys ein, weil es während des Schlafes durch ein solches Wärmesäckchen überwärmt wird.

 

Ist das Kind wach, ist ein Kirschsteinsäckchen vielleicht eine Wohltat für den quälenden „Blähbauch“. Zum Einreiben des Bauches eignen sich verdünntes Kümmel-, Fenchel- und Anisöl. Auch Tees wie Fenchel, Kümmel, Anis und Melisse verschaffen manchmal Linderung, weil sie entkrampfend wirken. Auch Entschäumer (z.B. Sab simplex-, Espumisan oder Lefax-Tropfen) können hilfreich sein. Pflanzenpräparate auf Alkoholbasis sind für Babys nicht geeignet.

 

Wenn Sie bei Ihrem Kind neben den Bauchschmerzen Fieber, Erbrechen oder Durchfall oder Anzeichen eines GÖRs beobachten, suchen Sie unbedingt Ihren Kinderarzt auf! Noch mehr praktische Einschlaf- & Durchschlaf-Tipps finden Sie unter http://www.schlafumgebung.de

 

 
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Dieser Text ist der 11-ten Auflage der Broschüre "Die optimale Schlafumgebung für Ihr Baby" entnommen.

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