(1) Das Geheimnis des Schlafes und warum die Schlafumgebung für Babys so wichtig ist

(2) Einkaufs-Ratgeber Babyausstattung - Darauf sollten Sie beim Einkauf unbedingt achten

(3) Gesundheitsvorsorge & Ernährung - So schützen Sie die Gesundheit Ihres Babys  

(4) Zubettgehen und Einschlafen - Das sollten Sie beachten

(5) Einschlafhilfen - Die Trickkiste für junge Eltern 

Die optimale Schlafumgebung für Ihr Baby .online

 

Übersicht:

(2) Einkaufs-Ratgeber Babyausstattung

Darauf sollten Sie beim Einkauf unbedingt achten!

 

 

Inhalt:

 

Zusammenfassung des Kapitels wird später ergänzt.

 
 

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Darauf sollten Sie beim Einkauf unbedingt achten!

Bei der Auswahl der Produkte für die "Erstausstattung" Ihres Babys kommt es auf viele Kriterien an.

Neben der Funktionalität spielen Unfallverhütung und Gesundheitsförderung eine wichtige Rolle.

 

Angesichts des empfindlichen Organismus eines Säuglings muss alles unternommen werden, um ein gesundheitliches Risiko durch eine Belastung mit Schadstoffen für das Kind so weit wie möglich auszuschließen. Neben chemischen Hilfsmitteln in der Produktion, Flammschutzmitteln und Rückständen aus der Verarbeitung sind auch biochemische Einflüsse wie z.B. eine unzureichende Reinigung oder Belastung mit Bakterien und Pilzen zu berücksichtigen.

 

Solange wir nicht sicher wissen, wodurch die zunehmende Anzahl von Allergien im Kindesalter verursacht wird, bleibt nur die Möglichkeit, die Anzahl und Menge von biologischen und chemischen Schadstoffen in der Umgebung von Säuglingen und Kleinkindern so gering wie irgend möglich zu halten. Babyartikel und Spielzeuge unterliegen bislang leider keiner einheitlichen Gesetzgebung. Von der Industrie unabhängige Prüfzeichen sind für den Verbraucher sehr nützlich und richtungweisend.

 

Eigenes Babybett im Schlafzimmer der Eltern

In den ersten Wochen kann ein Säugling ohne weiteres im Stubenwagen oder einer Wiege schlafen. Diese müssen nur so groß sein, dass eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist. So kann man eine Überwärmung und Rückatmung des Kindes im Schlaf verhindern. Aus diesen Gründen sollte auch auf "Nestchen" im Babybett und Stubenwagen verzichtet werden, die der Handel gerne als “Kopfschutz” verkauft. Kinderwagen, Babyschalen und Tragetaschen sind als dauerhafter Bettersatz ungeeignet.

 

Haben Sie für einen Spaziergang im Herbst und Winter Ihr Kind dick eingepackt und mit einem Kissen zugedeckt, damit es bei der Kälte draußen nicht friert, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie dem Baby die dicke Kleidung wieder ausziehen und das Kissen entfernen, sobald Sie zurück im Warmen sind.

 

Lassen Sie das Kind bei normaler Raumtemperatur, so z.B. auch in Kaufhäusern, in dicker Winterkleidung, mit Mütze und Kissen weiterschlafen, besteht das Risiko der Überwärmung.

 

Für Kinder, die älter als zwei Jahre sind, ist ein eigenes Kinderzimmer empfehlenswert; für ein Baby dagegen ist ein zugfreier, heller Platz im elterlichen Schlafzimmer die eindeutig bessere Alternative. So wird der Mutter das nächtliche Stillen erleichtert, da der Weg zum Babybett sehr kurz ist.

 

Wie Sie schon gelesen haben, ziehen viele Babys rhythmische Geräusche der völligen Ruhe vor. Solche Stimulationen haben offensichtlich sogar einen positiven Einfluss auf die Atemregulation. Schon deswegen ist zu empfehlen, das Baby im Schlafzimmer der Eltern schlafen zu lassen, denn die (Atem-) Geräusche der Eltern beeinflussen die Arousal-Schwelle günstig.

 

Beim Schlafen des Babys im Bett der Eltern kann es schnell zu einer Überwärmung des Kindes kommen. Unter der Decke der Eltern wird es nicht nur von den Eltern angewärmt, sondern es kann auch viel schwerer überschüssige Wärme abgeben. Die Gefahr einer Rückatmung der eigenen wie auch der Ausatemluft der Eltern kommt dann noch hinzu.

Beides - Rückatmung und Überwärmung - wirken sich aber auf die Arousal-Schwelle des Babys negativ aus. Daher ist das eigene Babybett im Schlafzimmer der Eltern der beste Schlafplatz für ein Baby. Vom Schlafen in einem gemeinsamen Bett (bed-sharing) oder zusammen auf einem Sofa ist deswegen abzuraten.

 

Rund ums Babybett:

Bettgestell, Matratze & Lattenrost Bei der Auswahl eines geeigneten Bettes für Ihr Kind sollten Sie insbesondere darauf achten, dass schon durch die Konstruktion des Bettes Unfallgefahren vermieden werden. Das Bett sollte keine überstehenden Teile, scharfe, spitze Kanten und Lücken aufweisen, an denen Kordeln, Bänder oder Schnullerketten hängen bleiben können. Prüfen Sie auch alle Schrauben und Bolzen auf festen Sitz. Sie können Unfälle vermeiden, indem Sie keine Kordeln, Gummibänder oder Schnüre mit Spielzeug über das Babybett spannen oder an den Stäben des Bettes befestigen.

 

Um die Einklemm- und Durchrutschgefahr durch die Gitter von Babybetten zu vermindern, sollten die Gitterstäbe einen Abstand von mind. 4,5 cm, max. 6,5 cm haben. Der Lattenrost sollte stabil sein, um nicht zu einer "bösen Falle" zu werden. Die Abstände im Lattenrost dürfen ein Durchrutschen" der Füßchen beim Stehen oder Hopsen nicht zulassen. Bei höhenverstellbaren Rosten müssen zwischen Bettboden und Oberkante der Gitter mindestens 30 cm Abstand sein, damit das Baby in der hochgestellten Position des Lattenrostes nicht aus dem Bett kullern kann. In der niedrigsten Position sollten es mindestens 60 cm sein, damit das Kind nicht über das Gitter klettert. Die Lackierung der Gitterstäbe sollte "speichelfest" sein.

 

Wie auch beim Bett sollte bei der Auswahl der Matratze darauf geachtet werden, Unfallgefahren zu vermindern. Die Matratze muss so stramm im Bettrahmen liegen, dass sie nicht verschiebbar ist. Abzuraten ist von zu weichen Matratzen. Sobald Kinder laufen können, bietet eine weiche Matratze zu wenig Halt beim Laufen, Hopsen und Stehen. Die kleinen Füße sinken dann zu tief in die weiche Matratze ein. Matratzen mit einem festen Rand, dem sog. Trittrahmen sind für Kinderbetten empfehlenswert, da so ein Einklemmen der kleinen Füße zwischen Matratze und Rahmen bzw. den Gitterstäben verhindert wird, wenn das Baby im Bett steht. Der kleine Körper soll im Liegen nicht mehr als ca. 2cm tief in die Matratze einsinken können. Dann passt sich die Unterlage der Wirbelsäule des Babys an.

 

Bei Matratzen neuester Generation wird neben der minimalen Schadstoffbelastung auch auf die Verminderung der Rückatmung des Babys geachtet. Senkrecht durch den Matratzenkern und horizontal verlaufende Luftkanäle reduzieren eine mögliche Rückatmung und Überwärmung des Baby.

 

Zu empfehlen sind Babymatratzen, bei denen auch die Bezüge (Matratzendrells) abnehmbar und waschbar sind. Im Sinne einer Allergieprävention wird empfohlen die Matratzenbezüge und Bettlaken regelmäßig bei 60°C zu waschen.

 

Kopfkissen und Schaffelle gehören nicht ins Babybett

Der Kopf des Babys kann in das Kissen einsinken, und überschüssige Wärme wird dann über die Hautoberfläche des Kopfes nicht mehr abgeführt. So kann es zu einer Überwärmung des Babys kommen.

 

Wenn das Kind im zweiten Lebenshalbjahr aktiver wird, bewegt es sich selbständig im Bett und kann dann auch auf die Bettdecke krabbeln. Damit sinkt es in die plustrige Bettdecke ein wie in ein Kopfkissen. Liegt das Kind in Bauchlage auf einem Kissen, Schaffell oder einer wasserdichten Unterlage, kann es zu Situationen kommen, in denen es die eigene Ausatemluft wieder einatmet und so weniger Sauerstoff erhält (Rückatmung). Auch hierdurch werden Schutzmechanismen (z.B. das Aufwachen in gefährlichen Situationen) vermindert.

 

Das Schaffell führt nicht, wie von Herstellern gerne behauptet wird, zum Wärmeausgleich, sondern kann im Bett aufgrund des isolierenden Lederrückens zu einer Überwärmung und Rückatmung führen.

 

Manche Hersteller von Matratzen, Lammfellen und Bettdecken werben gerne mit dem Begriff “atmungsaktiv”. Dieser bezeichnet ausschließlich die Aufnahme- und Wiederabgabefähigkeit von Feuchtigkeit. “Atmungsaktiv” meint also nicht die Vermeidung von Rückatmung!

 

Für eine Spazierfahrt mit dem Kinderwagen im Winter draußen, bei kühler Außentemperatur, für das Spielen auf dem kalten Fußboden, im Laufstall oder unter dem Spieltrapez bietet es dagegen eine gute Wärmeisolation gegen die von unten kommende Kälte. In jedem Fall gehört ein Fell nicht in ein Babybett. Das gleiche gilt für Wärmflaschen oder Heizkissen: Überwärmung und lebensbedrohliche Verbrühungen können die Folge sein.

 

Verwenden Sie Schlafsäcke und kein Bettdecke

Eine Bettdecke ist für das Babybett ungeeignet, da sie eine Überwärmung des Kindes und unter Umständen auch eine Rückatmung hervorrufen kann. Babys können sich schon sehr früh, lange bevor sie sich selbst drehen, eine Bettdecke über den Kopf ziehen oder sich darunter bewegen. Im Gegensatz zu Bettdecken lassen sich Babyschlafsäcke nicht wegstrampeln oder über den Kopf ziehen.

 

Zu empfehlen sind Babyschlafsäcke, die mit einem Brustteil und zwei kleinen Öffnungen für die Arme so verschlossen sind, dass das Kind nicht in den Schlafsack hinein- oder herausrutschen kann. Die Halsöffnung darf deshalb nicht größer als der Kopfumfang sein. Die richtige Größe eines Schlafsacks kann man mit der Faustregel “Körpergröße minus Kopflänge des Baby plus 10 cm zum Wachsen” abschätzen. Die Standardgrößen von 70, 90 oder 120 cm sind für Neugeborene viel zu groß. Im Fachhandel erhalten Sie Früh- und Neugeborenen-Schlafsäcke in den Längen 44, 50 und 60cm. Ist ein Schlafsack zu lang, ist er häufig auch zu breit, so dass die Gefahr besteht, dass sich das Kind im Schlafsack verwickelt. Zuviel leerer Fußraum kann auch zu einem Wärmeverlust führen. Die Dicke des Schlafsacks und die Kleidung des Babys sind der Raumtemperatur und nicht der Jahreszeit anzupassen. Praktisch sind Schlafsäcke, die einen von unten zu öffnenden Reißverschluss haben. So müssen Sie Ihr Baby zum Wickeln nachts nicht komplett ausziehen. Auch Schlafsäcke mit Ärmelchen sind schon erhältlich.

 

Allergenarme Schlafumgebung

Die Anzahl der Kinder, die an Allergien, besonders auch an Atemwegsallergien, wie z.B. Asthma leiden, hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Aber nicht nur immer mehr, sondern auch immer jüngere Kinder leiden heute unter allergischen Reaktionen. Schon deswegen wird die Allergieprävention bei Babys immer wichtiger. Besonders junge Familien, bei denen ein Elternteil oder ggf. ein Geschwisterkind unter einer Allergie leidet, sollten die Möglichkeiten der Allergieprävention voll ausschöpfen. Die Hauptallergenproduzenten in Matratzen sind Hausstaubmilben und Schimmelpilze. Diese benötigen zum Wachstum vor allem eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit von mehr als 70%. Daher ist die wichtigste präventive Maßnahme, die Matratze jeden Tag gut zu lüften, um die nachts aufgenommene Feuchtigkeit wieder abgeben zu können.

 

Auch aus Hygienegründen sollten Matratzendrells, Bettlaken und alle anderen Ausstattungsteile des Bettes bei mindestens 60°C, besser noch in der Kochwäsche gewaschen werden. Die Bettwäsche sollte wöchentlich gewechselt werden. Encasings als allergen-barrierebildene Matratzenbezüge sind für Babybetten wegen des Rückatmungsrisikos nicht geeignet. Besser sind bei 60°C waschbare Matratzenbezüge (-drells).

 

Gehäufte Atemwegsinfektionen im Säuglings- und frühen Kleinkindalter können die Entstehung von Allergien fördern. Beim Staubsaugen sollte das Baby nicht in unmittelbarer Nähe sein, damit es nicht die aufgewirbelten Staubpartikel einatmet. Auch Kohlefilter im Abluftkanal des Staubsaugers können empfohlen werden. Eine der wichtigsten Möglichkeiten der Allergieprävention bei Babys ist allerdings die Ernährung des Säuglings mit Muttermilch.

 

Achten Sie auf die Unfallverhütung!

Babys haben noch kein Gefahrenbewusstsein. Sie spielen mit allem, was sie irgendwie in ihre Hände bekommen. Deswegen sollte man das Kinderbett so aufstellen, dass das Kind vom Bett aus nicht an Lampen, Lichtschalter, Stromkabel, Steckdosen oder elektrische Geräte kommt. Spieluhren mit langen Zugbändern sollten besser nicht in der Reichweite des Babys aufgehängt oder ins Bett gelegt werden. Es gibt mittlerweile Spieluhren in Mobiles und als Kuscheltiere ohne Zugbänder. Unter dem Aspekt der Unfallverhütung sind lange Himmel, Moskitonetze an Babybetten und lange Gardinen in Bettnähe nicht zu empfehlen, weil sich das Kind darin einwickeln könnte, sobald es greifen kann.

 

Verschiedene wissenschaftliche Arbeiten konnten nachweisen, dass elektromagnetische Strahlung unseren Hormonhaushalt, unser Immunsystem, unser Nervensystem und unsere Psyche beeinflussen kann. Aus Gründen der Vorsicht ist Eltern zu empfehlen, das Bett ihres Babys nicht in die Nähe von Nachtspeicheröfen zu stellen und Steckdosenverteiler, Verlängerungskabel usw. nicht in unmittelbarer Nähe des Bettes zu verlegen. So kann man Elektrosmog vermindern. Zwischen Bett und einem Babyphon, Mobiltelefon oder Handy ist ein Abstand von min.1m zu empfehlen, um jedes denkbare Gesundheitsrisiko durch elektromagnetische Strahlung möglichst klein zu halten.

 
 

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Dieser Text ist der 11-ten Auflage der Broschüre "Die optimale Schlafumgebung für Ihr Baby" entnommen.

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